Kürzlich hat mir einer erzählt, es gäbe negative Frequenzen. Das werde aber streng geheim gehalten und daher würden die Empfänger im Amateurfunk nicht tiefer gehen als 30 kHz. Auch bei kommerziellen Geräten sei spätestens bei Null Schluss. Wenn es gelingen würde, diese Sperre aufzuheben, würde man in den Bereich der negativen Frequenzen geraten.
Leider kann ich das nicht bestätigen, aber ich würde mich über die zusätzlichen, negativen Amateurfunkbänder freuen. Vielleicht herrschen dort zurzeit bessere Bedingungen.
Es gibt aber Funkamateure, die funken fast bei Null. So gibt es in einigen Ländern ein sogenanntes Dreamer's Band von 8.7 - 9.1 kHz. Natürlich wird auch dort zuweilen ohne Antennen gefunkt, also mit Erdelektroden. 10 kHz entsprechen einer Wellenlänge von 30 km, da wird der Antennenbau noch eine Nummer schwieriger als auf 136 kHz.
Es ist nicht weiter erstaunlich, dass man dort unten die üblichen Verdächtigen findet: unter anderen wieder Roger G3XBM. Sein bestes DX im Träumerband ist übrigens 6km. Nicht schlecht für 5W an zwei Erdelektroden.
Natürlich kommen auch hier auf VLF sehr schmalbandige digitale Betriebsarten zum Zug. Liegen doch die Signale auf der Empfangsseite weit unterhalb des Noisepegels.
Wer aber jetzt meint, mehr als ein paar km würden nicht drin liegen: Der Weltrekord im Träumerband steht bei sage und schreibe 6918 km. Gesendet hat in diesem Fall W4DEX und empfangen wurde das Signal von DL4YHF.
Auch ich habe versucht, beim BAKOM eine Bewilligung für das Träumerband zu bekommen. Das komme nicht in Frage, wurde mir beschieden. Erstens sei das kein Amateurfunkband und zweitens habe das BAKOM die Oberhoheit über alle Frequenzen bis 0 Hz. Vermutlich gehören sogar die "negativen Frequenzen" in die Zuständigkeit der Schweizer Behörde ;-)
Sollte jemand also auf die krumme Idee kommen, seine Stereoanlage anstatt an einen Lautsprecher an Erdelektroden anzuschließen, macht er sich strafbar und muss mit der geballten Kraft des Gesetzes rechnen.
Da würde es wohl auch nichts nützen, wenn man behaupten würde, russische Hacker hätten die Stereoanlage gehackt.
So schwierig es ist, auf VLF zu senden, so einfach ist der Empfang. Dazu genügt ein normaler PC und ein langer Draht - oder besser eine kleine Aktivantenne.
Bild: Ovronnaz vis-à-vis von Haute-Nendaz.